Physiotherapie am Sprunggelenk

Physiotherapie am Sprunggelenk kommt bei Verletzungen und Erkrankungen des Sprunggelenks zum Einsatz. Sie hilft in vielen Fällen, eine Operation zu vermeiden oder zeitlich zu verzögern. Nach einer Operation hilft Physiotherapie am Sprunggelenk, die naturgemäß korrekte Beweglichkeit wiederherzustellen und Schmerzfreiheit zu erreichen.

Sprunggelenk geschwollen, Schmerzen beim Gehen, Knöchel umgeknickt: Wobei wir helfen

Die häufigsten Beschwerden am Sprunggelenk (auch Knöchel genannt) sind:

  • Supinationstrauma (Umknicken)
    Damit einhergehend können Bänder überdehnt, eingerissen oder total gerissen (Bänderriss) sein. Das Sprunggelenk schwillt an und schmerzt. Je nach Schweregrad der Verletzung wird das Sprunggelenk mittels konservativer Maßnahmen oder durch eine Operation behandelt. Ist keine Operation nötig, wird das verletzte Gelenk einige Wochen mit einer Orthese (Schiene) ruhiggestellt. Danach beginnen Patient:innen mit Physiotherapie, um die vollständige Ausheilung zu unterstützen. In der Therapie werden umliegende Muskeln gestärkt und an der Koordination gearbeitet– das Sprunggelenk wird dadurch besser aktiv stabilisiert. Patient:innen erlernen und üben die anatomisch korrekten Bewegungen, damit richtige Bewegungsabläufe bald ausgeführt werden, ohne darüber nachdenken zu müssen.
  • Sprunggelenks-Arthrose ist eine Abnützung des Gelenkknorpels aufgrund von falscher Belastung. Die Gelenksknorpel –  als natürliche Schutzschicht an den Gelenksflächen der Knochen – sind bei Arthrose beschädigt oder vollständig verloren gegangen. In ausgeprägten Fällen kann eine Fehlbelastung der Gelenke dazu führen, dass die  Knochen direkt aneinander reiben. Starke Schmerzen können die Folge sein. Durch Physiotherapie am Sprunggelenk werden diese falschen Belastungsmuster erkannt und neue, richtige Bewegungen gemeinsam erlernt. 
  • Knochenmarködeme im Sprunggelenk können Symptome von Traumata (Verletzungen) sein oder lang anhaltende Fehlbelastungen als Ursache haben. Die Ödeme können in unterschiedlichen Knochen auftreten und sind ein häufiges Symptom am Sprunggelenk. Bei der Physiotherapie wird die Art der Belastung optimiert, was in den meisten Fällen zu einer Reduzierung bzw. einem Verschwinden der Knochenmarködeme führt.
  • Instabile Sprunggelenke treten häufig auf bei:
    • Personen mit genetisch bedingt weichem Gewebe 
    • lockeren Bändern
    • häufigem Umknicken 
    • Patient:innen mit Knickfuß (Link). 

Durch verschiedene Übungen in der Physiotherapie kann das betroffene Sprunggelenk stabiler geführt und in seiner Funktion verbessert werden. Die Gefahr von wiederholtem Umknicken wird somit verringert. Bei instabilen Sprunggelenken kann auch Tapen sinnvoll sein.

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Patientin erlernt anatomisch korrekte Bewegungen der Wirbelsäule

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Patientin erlernt anatomisch korrekte Bewegungen der Wirbelsäule

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Patientin erlernt anatomisch korrekte Bewegungen der Wirbelsäule

Wie Physiotherapie hilft

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Physiotherapeutin und Patientin arbeiten an Körperrotation

In der Physiotherapie am Sprunggelenk kommen passive und aktive Behandlungsmethoden zum Einsatz. Sie tragen dazu bei: 

  • … die Durchgängigkeit des Gewebes nach Verletzungen oder OPs zu verbessern
  • … Verklebungen zu lösen
  • … den Abfluss von Schwellungen und
  • … das Auflösen von Hämatomen zu erleichtern
  • … das Sprunggelenk zu mobilisieren (größerer Bewegungsradius, mehr Beweglichkeit)
  • … die das Sprunggelenk umgebenden Muskeln zu kräftigen
  • …durch koordinatives Arbeiten die maximale Stabilisation zu erreichen
  • …durch das Training schnell reagieren zu lernen und somit zu einer optimalen Prävention zu gelangen
  • …  anatomisch korrekte Bewegungen ausführen zu können und in den Alltag zu integrieren.

Passive Behandlungsmethoden

Bei passiven Methoden (Weichteiltechniken) legen die Therapeut:innen selbst Hand an. Patient:innen haben bei diesen Methoden keine aktive Rolle, sondern lassen sich ohne Zutun am Sprunggelenk behandeln.  Passive Behandlungsmethoden, die in der Physiotherapie im Fusswerk am Sprunggelenk zum Einsatz kommen, sind die manuelle Therapie und verschiedene Faszientechniken. Strukturen, die das muskuloskelettale System bilden, werden mobilisiert und behandelt.

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Therapieraum mit Trampolin Liege Übungsmaterial

Aktive Behandlungsmethoden

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Therapieraum mit Trampolin Liege Übungsmaterial

Aktive Methoden, die bei der Physiotherapie am Sprunggelenk oft zum Einsatz kommen, sind Übungen aus dem Bereich der Spiraldynamik® und der Sport-Physiotherapie.

Das Konzept der Spiraldynamik® hilft zu verstehen, wie Bewegung anatomisch richtig funktioniert. Sich korrekt zu bewegen,  ist erlernbar bzw. im jeweiligen individuellen Rahmen optimierbar. Das Ziel ist Bewegung, die gut koordiniert ausgeführt wird und somit sowohl strukturschonend als auch leistungssteigernd ist. Auch in der Physiotherapie am Sprunggelenk leitet die Spiraldynamik® das Erlernen nachhaltiger Bewegungsmuster an.

Auch Taping und K-taping kommen häufig zum Einsatz. Klassisches Taping am Sprunggelenk wird zur selektiven funktionellen Ruhigstellung verwendet. Das häufiger angewandte K-taping (Kinesio-taping) wird oft bei instabilen Sprunggelenken angewandt sowie bei Band-Verletzungen (Bänderriss, Überdehnung). Es dient der Unterstützung der Bänder, der Entlastung von Sehnen und der Stabilisierung des Gelenks.

Mobilisierende und stabilisierende Übungen für das Sprunggelenk kommen aus dem Bereich der Sport-Physiotherapie. Abhängig vom Bedarf erarbeiten Physiotherapeut:innen gemeinsam mit Patient:innen Funktionen, die das Sprunggelenk mobilisieren und damit besser beweglich machen. Wenn nötig, werden die stabilisierenden Strukturen (Muskeln, die das Gelenk in korrekten Bewegungen führen) gestärkt. Je nach individuellem Aktivitätsgrad der Patientin oder des Patienten finden unsere Physiotherapeut:innen passende physiotherapeutische Übungen für das Sprunggelenk. Die Übungen werden in den Therapieeinheiten gemeinsam erarbeitet und von den Patient:innen zu Hause selbstständig durchgeführt und geübt.

Physiotherapie nach Operationen am Sprunggelenk

Physiotherapie kann für das Sprunggelenk funktionserhaltend sein, sodass keine Operation notwendig ist. In anderen Fällen kann eine notwendige Operation zeitlich verzögert werden (Zeitgewinn ist oft hilfreich). Wenn Physiotherapie am Sprunggelenk nicht ausreichend helfen kann, ist in bestimmten Fällen eine Operation die beste Lösung.

Häufige Operationen (Link fusszentrum) am Sprunggelenk:

  • Arthroskopie (Minimalinvasive OP)
  • Sprunggelenksendoprothesen
  • Sprunggelenks-Versteifungen (Arthrodesen)

Für alle Operationen am Sprunggelenk gilt: postoperative Physiotherapie ist ausschlaggebend für die bestmögliche Genesung.

Möglichst baldige passive Behandlung für Weichteilgewebe (Sehnen, Bänder) und Mobilisation für mehr Beweglichkeit (außer nach einer Arthrodese) unterstützen die optimale Heilung und minimieren das Risiko für spätere Einschränkungen. Von der Art der Operation hängt ab, wann der günstigste Zeitpunkt für den Beginn der Physiotherapie ist. In jedem Fall wird das Gesamtergebnis nach einer OP durch nachfolgende Physiotherapie beträchtlich verbessert.

Im Fusswerk sind wir spezialisiert auf die physiotherapeutische Behandlung von Sprunggelenken. Die Kombination aus der Arbeit im Team, jahrelanger Erfahrung in der Behandlung von Füßen und laufenden Fortbildungen ermöglicht es uns, Ihnen eine individuell passende Behandlung anzubieten. Kontaktieren Sie uns gerne!

Spiraldynamik in der Physiotherapie

Therapieraum mit Trampolin Liege Übungsmaterial

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